Bericht zur Frühjahrsexkursion nach Schaffhausen am 09.04.2022

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Am 09.04.2022 führten uns Veronika und Werner Volz bei herrlichem Wetter wieder einmal in die Schweiz. Die letzte Exkursion führte uns 2016 nach Eglisau, so dass es wieder an der Zeit war, unsere Nachbarn zu besuchen. Schweizer Weine werden fast ausschliesslich in der Schweiz getrunken. Die Nachfrage übersteigt die Anbaumenge. Um uns ein Bild über die Qualität der Weine unseres Nachbarlands zu machen, besuchten wir deshalb das Weinanbaugebiet Schaffhausen („Blauburgunderland“ mit 500 ha Rebfläche).

Nach einer kurzen Anfahrt mit dem Bus schlenderten wir durch den malerischen, mittelalterlichen Stadtkern von Schaffhausen. Die Stadt lädt nicht nur wegen der vielen kleinen Läden zum Bummeln ein, sondern verzaubert auch mit seinen hübschen Fassaden mit nicht weniger als 171 Erkern. Die Stadt entwickelte sich früh zu einem Warenumschlagsplatz, was durch die Lage am Rhein und den flussabwärts nicht zu überwindenden Rheinfall begünstigt wurde. Um die Stadt mit seinen Lagerhäusern zu sichern, wurde früh eine Stadtbefestigung geschaffen, deren Krönung die noch vollständig erhaltene Festung „Munot“ ist.

Die Festungswärterin Karola Lüthi führte uns durch die Festungsmauern und glänzte nicht nur durch ihre historischen Kenntnisse, sondern auch durch ihren Humor. Ein Abstecher in das ehemalige Kloster Allerheiligen rundete den kulturhistorischen Teil der Exkursion ab. Das Kloster besticht insbesondere durch sein romanisches Münster, ein nahezu vollständig erhaltenes Beispiel der berühmten „Hirsauer Bauschule“. Das im Nagoldtal bei Calw gelegene Kloster Hirsau hatte die cluniazensische Reform im 11. Jhdt. übernommen und wurde so zum Cluny des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.

Das Mittagessen im 1787 erbauten und direkt an der Schiffslände gelegenen Güterhof, einem ehemaligen Lagerhaus, brachte die erforderliche Stärkung, begleitet von einem von Veronika und Werner gespendeten Weißburgunder. Anschließend ging es weiter in die GVS Weinkellerei, deren Geschichte vor über 80 Jahren begann und die zahlreiche internationale Auszeichnungen für ihre Weine einholen konnte.

Roland Güntert führte kenntnisreich und charmant durch die umfangreiche Verkostung. Weinbau ist in jener Gegend bereits seit den Römern nachgewiesen. Die Weinlagen erstrecken sich von Stühlingen (Kalk- und Lehmböden) bis nach Stein am Rhein (Moräne- und Kiesböden).

Der zum Einstieg verkostete Riesling-Silvaner (bei uns Müller-Thurgau genannt) beeindruckte durch Frische und Länge, ein schöner Sommerwein als Apéritiv oder zu Fisch. Es beeindruckten der Blauburgunder ebenso wie der Chardonnay und der Malbec. Trotz des starken Schweizer Franken zeichneten sich die Weine durch ein gutes Preis/Leistungsverhältnis aus, so dass sie auch für Eurozahler durchaus erschwinglich waren. Als Dank für die gelungene Weinprobe wurde Herrn Güntert eine Flasche 2018er Konstanzer Sonnenhalde Spätburgunder barrique der Spitalkellerei Konstanz überreicht.

In guter Stimmung und um einige wertvolle Kenntnisse reicher ging es zurück in die Heimatorte. Veronika und Werner haben uns eine schöne und interessante Frühjahrsexkursion beschert. Ordensmeister Peter Eitze bedankte sich im Namen der Teilnehmer und überreichte als Dank und Belohnung eine Flasche Steiner Chardonnay Réserve und eine Flasche Malbec Hallau Réserve.