Am 23.09.2017 fuhren wir zuletzt in das Markgräflerland und besuchten das VDP-Weingut der Familie Lämmlin-Schindler im malerischen Weindorf Mauchen bei Schliengen und im ebenso malerische Dörfchen Laufen bei Sulzburg das VDP-Weingut H. Schlumberger.
Es war also Zeit, dem Markgräflerland wieder einen Besuch abzustatten. Seit 2017 hat sich im Weinbau des Markgräflerlandes viel getan und in Bad Krozingen-Schlatt haben die Brüder Martin und Fritz Waßmer zwei beachtenswerte Weingüter aufgebaut. Der Gault-Millau belohnt beide mit 4 Trauben. Eichelmann, Falstaff und Vinum sind ebenfalls des Lobes voll und vergaben 4 – 5 Sterne. Beide Brüder haben Rebsorten nicht nur im Markgräflerland, sondern auch am Kaiserstuhl und im Breisgau. 27 Weinschwestern und Weinbrüder, darunter erstmals sechs Gäste, erwartete ein spannendes Programm mit der Verkostung edler Tropfen, mit Schwerpunkt auf den Burgundersorten.
Der Vormittag war dem Weingut Martin Wassmer gewidmet, der uns persönlich durch sein Reich führte und mit Stolz seinen Weinkeller vorstellte. Die umfangreiche 12er Weinprobe forderte uns alle heraus. Nach dem Genuss eines beachtenswerten 2020er Pinot Rosé Sektes degustierten wir einen traditionellen Gutedel und einen Sauvignon Blanc. Dem schloss sich ein Feuerwerk an Burgundersorten an. Bereits der 2022er Weiße Burgunder >SW< überzeugte. Ihm folgten Chardonnay, Grauburgunder und Spätburgunder, aus denen besonders der 2020er Achkarrer Schlossberg Grauburgunder >GC< und der 2019er Ehrenstettener Ölberg Spätburgunder >GC< herausragten.
Nach diesem beeindruckenden Auftakt stand ein rustikales Mittagessen im Landgasthof „Hirschen“ an. Die Teilnehmer erhoben sich vor dem Essen zum Gedenken an die kurz zuvor verstorbenen Ehrenmitglieder Wolfram Hack und Bernhard Sohmer und tranken ein Glas Grauburgunder zu Ehren der Verstorbenen.
Nach dem sehr guten Essen begaben wir uns gestärkt zu Fuß zum Weingut Fritz Waßmer. Fritz Waßmer hat sich mit seinen international beachteten Spätburgundern und einem von Suckling gelobten Chardonnay („is one of the first really worldclass Chardonnys made in Germany“) an der Spitze der badischen Winzer etabliert. Die beeindruckende 17er Weinprobe forderte alle Teilnehmer heraus, denn Nase und Gaumen mussten auch am Nachmittag den edlen Tropfen gerecht werden. Fritz Waßmer kultiviert eigenständige, finessenreiche und tiefgründige Weine aus attraktiven Lagen des Markgräflerlandes und des Breisgaus. Die von Kevin Gagnon, dem ersten kanadischen Weinakademiker, geleitete Weinprobe ließ keine Wünsche offen. Zur Begrüßung gab es einen erfrischenden Sekt Cuvée Blanc aus Auxerrois und Weißburgunder. Ihm folgten verschiedene Guts- und Premiumweine aus Weiß- und Grauburgunder, Auxerrois, Sauvignon Blanc und Spätburgunder. Trotz des unter 13 % bleibenden Alkoholgehaltes zeigten bereits diese Weine Tiefe und Finesse. Den Abschluss bildeten weiße und rote Lagenweine , bei denen besonders der 2020er Cuvée Felix (Cabernet Franc & Merlot), der 2020er Spätburgunder „Alte Reben“ aus der Lage Kenzinger Roter Berg, der 20219er Achkarrer Schlossberg Grauburgunder, die 2018er Bombacher Sommerhalde Spätburgunder und der 2015er Spätburgunder „CCL“ hervorstachen.
Nach den beiden Verkostungen konnten wir feststellen, dass die beiden Weingüter einen eigenständigen, sich voneinander unterscheidenden Stil entwickelt haben. Es war insoweit richtig und ein besonderes Erlebnis, beide Weingüter besucht und damit einen direkten Vergleich ermöglicht zu haben.
Ordensmeister Peter Eitze bedankte sich bei Klaus Reiser für die sehr gelungene, eindrucksvolle Exkursion Als Dank der Weinbruderschaft überreichte er unter dem langanhaltenden Beifall der Teilnehmer einen 2018er Bombacher Sommerhalde Spätburgunder trocken von Fritz Waßmer.
Peter Eitze