„Malbec und Asado“ so lautete das Motto einer hochinteressanten Veranstaltung der Ersten Badischen Weinbruderschaft zu Meersburg im Rebgut „Haltnau“ der Spitalkellerei Konstanz am 01. Oktober 2022. Ordenskanzler Dr. Willigert Raatschen und Ordensrat Berthold Schuster, beide Diplomingenieure von Beruf, hatten eine besondere Weinprobe vorbereitet. „Wein sei ein alkoholisches Getränk und Genussmittel, welches weltweit erzeugt und getrunken wird. Deutschland sei Netto-Importeur von Wein und so liege es auf der Hand, sich auf eine Welt-Wein-Reise zu begeben“, so lautete die Einladung zu dieser ganz besonderen Weinprobe.
Das erste Reiseziel war Argentinien gewidmet, dem achtgrößten Weinerzeuger der Welt. Zur Verkostung wurden 6 Weine der Rebsorte „Malbec“ aus den Anbaugebieten Cafayate und Salta vorgestellt. Dort liegen zwischen 1.500 und 3.200 m die höchsten Weinberge der Welt. Bei früheren Exkursionen und Kapitelreisen stand die Rebsorte „Malbec“ sehr selten auf dem Programm, so dass die 30 Teilnehmer mit Spannung der Verkostung entgegensahen. Ein besonderes Highlight war die zeitgleiche Videokonferenz mit Argentinien.
Auf Großbildschirm stellte uns Chris von Marshall, ein Kenner der Malbec-Weine, auf seiner Finca die einzelnen Gewächse vor. Aufgrund der Zeitverschiebung von 5 Stunden war es in Salta 13:30 Uhr und in Meersburg 18:30 Uhr. So entschieden sich Chris, Willigert und Berthold nicht nur eine reine Verkostung, sondern auch ein typisch argentinisches Asado, ein Essen mit verschiedenen Fleisch- und Wurstsorten vom Grill, als begleitendes Mittag- und Abendessen anzubieten. Mit dieser Videokonferenz über den halben Erdball hinweg betrat die Weinbruderschaft erstmals Neuland und dies mit vollem Erfolg. Die Leitung hielt, so dass wir uns per Lifeschaltung über die Weine und das Essen unterhalten und diskutieren konnten. Die Weinschwestern und Weinbrüder waren insbesondere von dem 2019er Colomé Estate Malbec, dem 2019er Piatelli Reserve, dem 2014er San Pedro de Yacochuya und dem 2019er Amalaya Gran Corte angetan. Man konnte nachvollziehen, warum der Malbec auch in Europa eine große Tradition hat und als schwarzer Wein der Kaiser und Könige galt. Die Preise der Weine lagen zwischen 15 und 40 €. Hubert Böttcher mit seinem Küchenteam der Haltnau glänzte mit einem reichhaltigen Angebot von Fleisch und Gemüse, gegrillt auf Rebholz.
Es war ein durchweg gelungener Abend und die Organisatoren wurden mit großem Beifall bedacht. Ordensmeister Peter Eitze überreichte Willigert und Berthold als Geschenk einen Malbec „Chateau Lamagdelaine Las Camps“ aus Cahors/Frankreich. Malbec war vor der Reblausplage der klassische Bordeaux und wurde später durch den einfacher zu pflegenden Merlot ersetzt. Heute ist das bedeutendste Anbaugebiet des Malbec in Cahors.
Peter Eitze