… am 17.02.2017.
Dem schönen Brauch folgend, das Veranstaltungsjahr der Weinbruderschaft mit einem Sensorik Seminar zu beginnen, galt es dieses Jahr einen Referenten zu finden. Unser langjähriger Ordenskellermeister Otto Schellinger, auf dessen Initiative diese Veranstaltung als fester Bestandteil ins Jahresprogramm aufgenommen wurde, verstarb letztes Jahr. Er hinterließ nicht nur hier eine große Lücke. In Stefan Düringer, einem der Pächter der Spitalkellerei Konstanz, fand unser Ordensmeister Peter Eitze einen würdigen Nachfolger. Als Thema der Veranstaltung wählte Stefan Düringer nicht von ungefähr:
Der Riesling – Seine Lagen, seine Aromen.
Stefan Düringer kommt aus Ihringen am Kaiserstuhl und ist gelernter Weinbautechniker. Seine beruflichen Stationen führten ihn auch in die Pfalz und in den Rheingau. Bei bedeutenden Weingütern wie Geheimer Rat Dr. von Bassermann-Jordan und Dr. Bürklin-Wolf konnte er Erfahrungen sammeln. Das erklärt, warum ein Bodensee-Winzer diese Rebsorte nicht nur liebt, sondern sie auch mit großer Fachkompetenz präsentieren kann.
12 Weine, vom trockenen Qualitätswein bis zur edelsüßen Spätlese der großen Jahrgänge 2003 und 1990 erwarteten die Weinschwestern und Weinbrüder, die zahlreich zu dieser Veranstaltung erschienen waren. Stefan Düringer baute die Probe interessanter Weise zu Beginn nach Bodenarten auf. Zwei Rieslingen aus Schieferlagen der Mosel (Fritz Haag und Schloss Lieser) folgte ein Paar aus dem Rheingau, ebenfalls aus Schieferlagen (Weingut Weiler und Weingut Johannes Leitz). Als Solitär durften wir den ersten Pfälzer (Weingut Messmer) probieren. Es folgten zwei weitere Pfälzer (Weingut Bernhart und Geheimer Rat Dr. von Bassermann-Jordan) die auf Kalkmergel und auf Basalt wuchsen. Der eine lag lange auf der Hefe, der andere wurde aus alten Reben gekeltert. Wir hatten uns nun mit allen Sinnen dieser faszinierenden Rebsorte genähert.
Nach einem herzhaften Vesper waren wir auf die zweite Runde gut vorbereitet. Stefan Düringer präsentierte uns edelsüße Rieslinge. Obwohl unsere Weinbrüder und Weinschwestern überwiegend eingeschworene Liebhaber des trockenen Weines sind, kehrten vor einigen Jahren die meisten bekehrt von der Kapitelreise an die Mosel zurück. Sie hatten sich von der Fülle der Aromen feinherber Rieslinge überzeugen lassen. Diesen Effekt erlebten wir auch beim Sensorik Seminar. Dem Charme und der Fülle der Aromen der vier Spätlesen und eines Kabinettweines (Vereinigte Hospitien/Mosel, Schloss Reinharthausen/Rheingau und Geheimer Rat Dr. von Bassermann-Jordan/Pfalz) konnten wir uns auch dieses Mal nicht entziehen.
Eine rundum gelungene Veranstaltung, für die wir uns sehr herzlich bei Stefan Düringer für die Durchführung und bei seiner Frau für die sehr feine Vesperplatte bedanken.
Elke Hengstler-Friedrich